
Gefangen – Grundgedanke
Diese Pandemie hat uns alle in kürzester Zeit in ein neues Zeitalter geworfen. Anfangs noch von fast allen akzeptiert, rebellieren immer mehr Gruppen aus ganz unterschiedlichen Beweggründen gegen die neue Entmachtung des Einzelnen.
Mir erscheint unsere Situation in der Pandemie wie das Gefangensein in einem Käfig, der es unmöglich macht, körperliche Kontakte zu pflegen. Ich lebe an der deutsch-französischen Grenze, wo ein ‚bisou‘, zu Deutsch Küsschen auf die Wange zur Begrüßung gehört. Eine Geste, die die neue Distanz zwischen den Menschen besonders deutlich macht. 1,5 Meter Abstand, symbolisiert durch einen goldenen Käfig in Form des Coronavirus, das ist mein Thema. Ein goldener Käfig, der wohl unser neues „zu Hause“ ist, indem wir uns einrichten müssen.
Hier in Europa ist der Käfig meist noch golden. Es gibt genügend Wasser, Essen und ein Dach über dem Kopf und dazu noch unendlich viel Abwechslung frei Haus geliefert.
Dennoch bleibt die geforderte zwischenmenschliche Distanz, sofern sie eingehalten wird, eine psychische Belastung, die ihre Spuren hinterlässt. Für viele im Homeoffice ergibt sich die einzige Begegnung mit realen Menschen während des Einkaufs des täglichen Bedarfs.
Diese Isolation wird durch den Käfig dargestellt. Die Figur darin versucht, den Käfig zu verbiegen, um etwas mehr Freiheit zu erlangen, ohne die Sicherheit des Käfigs aufzugeben.
Der selbstgewählte Käfig, unsere nicht wirklich schöne neue Welt von heute und vielleicht auch von morgen.
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